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Warum Automatismen im Sport so wichtig sind!

Turnen

Das unbewusste Handeln im Sport

Was sind Automatismen im Sport (und im Leben)?

Automatismen im Sport sind Handlungen oder Bewegungen, die so häufig und intensiv trainiert wurden, dass sie ohne bewusstes Nachdenken und ohne Anstrengung ausgeführt werden können. Diese automatisierten Bewegungsabläufe entstehen durch wiederholtes Üben und werden in die Muskel- und Bewegungskoordination integriert. Sobald eine Bewegung zu einem Automatismus geworden ist, muss der Sportler nicht mehr bewusst darüber nachdenken, wie er sie ausführt. Stattdessen wird sie nahezu automatisch und mit höchster Effizienz ausgeführt.

Ein Beispiel: Wenn Sie das Autofahren gelernt haben, mussten Sie zu Beginn bewusst an mehrere Dinge denken (Kupplung treten, bremsen, lenken usw.), was anfangs sehr stressig und manchmal auch unsicher sein kann. Sie können dann richtig gut Auto fahren, wenn Sie nicht mehr über all diese notwendigen Handlungen nachdenken müssen.

Warum sind Automatismen so wichtig?

Der größte Vorteil von Automatismen im Sport ist die Schnelligkeit, mit der ein Sportler handeln kann. In praktisch allen Sportarten ist Zeit ein kritischer Faktor. Der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Spielzug und einer verpassten Chance kann nur ein Bruchteil einer Sekunde ausmachen. Wenn ein Sportler auf eine Spielsituation sofort und ohne langes Nachdenken reagieren kann, hat er einen klaren Vorteil.

Automatismen erlauben es dem Athleten, die notwendigen Bewegungen mit höchster Effizienz und in kürzester Zeit auszuführen. Dies liegt daran, dass Wahrnehmungs-, Antizipations- und Informationsverarbeitungsprozesse auf unbewusster Ebene viel schneller und präziser ablaufen.

Kognitive Fixierung auf eine Problemlösung ist im Sport problematisch!

Wenn der Erfolg im Sport ausbleibt, wird von Seiten des Athleten alles unternommen, um diesen zu erzielen. Dabei werden aus mentaler Sicht oft Fehler gemacht, die den Misserfolg sogar noch verstärken können. Eine häufige Falle, in die viele geraten, ist die kognitive Fixierung auf eine bestimmte Problemlösung. Auch wenn es zunächst logisch erscheinen mag, sich intensiv auf eine Lösung zu konzentrieren, kann diese Denkweise im sportlichen Kontext enorm nach hinten losgehen.

Was ist kognitive Fixierung?

Kognitive Fixierung bezeichnet den Zustand, in dem eine Person versucht, Verhaltenslösungen durch übermäßiges aktives Nachdenken zu erzwingen. Dabei können die notwendigen unbewussten Bewegungsautomatismen blockiert werden.

Vermeidung von Kreativität und Improvisation

Kognitive Fixierung im Sport kann auch die Kreativität und die Fähigkeit zur Improvisation einschränken. Gerade in Situationen, in denen ein vorgegebener Plan nicht funktioniert oder neue Herausforderungen auftreten, sind kreative Lösungen gefragt. Dies gilt sowohl für die individuelle Leistung eines Sportlers als auch für die strategische Ausrichtung eines Teams. Wer jedoch zu stark auf eine bestimmte Lösung fixiert ist, neigt dazu, in seiner Denkweise starr zu bleiben und improvisierte Lösungen zu vermeiden. Das führt oft dazu, dass Chancen ungenutzt bleiben.

Auswirkungen von kognitiver Fixierung

Die Auswirkungen kognitiver Fixierung können erhöhten Stress und eine höhere Fehleranfälligkeit durch selbst auferlegten Druck umfassen. Psychovegetative Störungen wie Schlafstörungen, Verdauungsschwierigkeiten, erhöhte Infektionsanfälligkeit, Hautausschläge oder Phantom- und Rückenschmerzen können ebenfalls auftreten. Darüber hinaus kann das Selbstvertrauen sinken, was den Teufelskreis weiter verstärkt.

Ab wann wird zu viel Denken problematisch?

Grundsätzlich ist das Nachdenken über mögliche Lösungen kein Fehler. Aber wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift. Schädliches Denken lässt sich jedoch erkennen: Immer dann, wenn man aufhört, an eine mögliche Lösung zu denken, und Angst aufkommt, etwas übersehen zu haben oder noch nicht genug bedacht zu haben, ist das ein verdächtiges Zeichen für schädliches Denken. Dieses Denken kann sich negativ auf die Leistung auswirken und Automatismen blockieren.

Wie kommt man da heraus?

Die schlechte Nachricht ist: Es gibt keinen universellen Weg, der für alle funktioniert. Die gute Nachricht: Für jede Person gibt es einen individuellen Weg, mehr Selbstvertrauen und Gelassenheit zu entwickeln, um den trainierten Automatismen zu vertrauen.

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