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Trainingsweltmeister

Im Training

Trainingsweltmeister

Seit vielen Jahren arbeite ich in Sportschulen mit Athleten*innen, um sie auf die Wettkampfsaison mental vorzubereiten. Bei den ersten Treffen stelle ich dann immer wieder dieselbe Frage. Ich frage sie, wieviel Prozent ihrer Leistung sie imstande sind im Wettkampf umzusetzen. Die Antworten fallen immer gleich aus. Sehr viele Athleten*innen (es gibt natürlich auch Ausnahmen) geben an, dass sie im Training besser sind als im Wettkampf. Dabei bereiten sie sich auf einen Wettkampf viel akribischer vor, bauen Konzentration auf, verwenden das optimale Material und sind hoch motiviert. Der Eindruck täuscht nicht, bei mehr Anstrengung und Einsatzbereitschaft fällt die Leistung im Schnitt (im Jugendwettkampfsport tritt das Phänomen häufiger auf) schlechter aus. Dass dies sehr frustrierend sein kann, manchmal sogar dazu führt, dass der aktive Wettkampfsport beendet wird, muss wohl nicht gesagt werden.

Warum läuft’s im Wettkampf nicht so gut?
Dominik Paris hat einmal in einem Interview gesagt, dass man denkend keine Abfahrt bestreiten kann. In dieser Aussage steckt eine plausible psychologische Erklärung, wie es zu guten Leistungen, aber auch zu Black-outs kommt. Der Wettkampfstress führt in den allermeisten Fällen zu einem verstärkten, oft problemorientierten Denken, was letztendlich aber die mühsam eintrainierten Automatismen, die vor allem auch auf der intuitiven Ebene funktionieren, blockiert.

Wie kann geholfen werden?
Professionelles Mentales Training ist immer eine sehr individuelle Arbeit, eben weil persönliche Einschätzungen und Werthaltungen unterschiedlich sind. Einer der ersten Schritte im Aufbau von „Mentaler Härte“ ist daher die Beantwortung der Frage, was die optimale persönliche Leistung unterstützt und was eher blockiert. Dieses Verständnis der eigenen „Funktionsweise“ ist im mentalen Training der erste Schritt, der ein ständiger bleiben muss, weil sich der Mensch weiterentwickelt. Die Suche nach positiven und negativen Stressoren, ihren Auslösern und Auswirkungen, ist eine Notwendigkeit, um ein Verhalten im Denken und Handeln zu trainieren, das die sog. „Wettkampfhärte“ unterstützt. Dies klingt einfacher als es ist, eben weil es meist unbewusste und nicht offen sichtbare Hintergründe für Verhaltensweisen gibt.

Im Prinzip trifft das Phänomen des Trainingsweltmeisters natürlich nicht nur Sportler, jeder hat schon einmal eine Art Black-out in „heiklen“ Situationen erlebt. Bei Leistungsanforderungen, wo es in der persönlichen Einschätzung um etwas Wichtiges geht, können Leistungseinbrüche auftreten. Der Grund dafür ist in ganz vielen Fällen schlicht und einfach Angst zu versagen.

Martin Volgger

Die Grenze zwischen Spannung und Überspannung ist dünn, sehr dünn.

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