Das Fundament
Wer im Leistungs- oder Amateursport arbeitet muss nicht mehr davon überzeugt werden, dass die Beziehung zwischen Trainer/in und Ahtlet/in das Fundament für eine erfolgreiche Zusammenarbeit darstellt. Da mag der/die Trainer/in noch so kompetent sein, wenn die Beziehung kaputt ist, dann geht meistens nichts mehr. In Mannschaftssportarten muss dann meistens der/die Trainerin Federn lassen, was so viel heißt, dass eine Entlassung unumgänglich wird. Im Individualsport kommt es mitunter auch öfters vor, dass der/die Athletin Verein wechselt und damit das „Problem“ beendet wird.
Wer trägt die Verantwortung für das Fundament Beziehung?
Obwohl es immer an allen an einer Beziehung beteiligten Menschen liegt, ob es zu einer konstruktiven Zusammenarbeit kommt oder nicht, so ist es doch immer die zentrale Aufgabe des/der Trainer/in dafür zu sorgen. Er/sie muss sich bewusst sein, dass ohne Beziehung nichts geht, dass die Leistung des/der Athleten/in in direktem Zusammenhang mit der Trainer-Athlet-Beziehung steht und dementsprechend ist der Beziehungsaufbau, die Beziehungspflege und das Konfliktmanagement letztendlich in der Verantwortung des/der Trainer/in.
Positive Beziehungsmerkmale
Wie im Leben so ist auch im Sport die Qualität einer Beziehung zwischen Menschen von mehreren Schlüsselmerkmalen bestimmt.
Merkmal Empathie: Wenn sich ein/e Trainer/in für ihre Schützlinge interessiert, wenn sie nachfragt und verstehen möchte, so kommt das bei den Athleten/innen immer gut an. Das Gefühl, dass es da jemanden gibt, der/die nicht nur Anweisungen gibt, sondern eben auch verstehen möchte, ist vertrauensbildend.
Merkmal Wertschätzung: Jeder Mensch braucht sie, besonders Athleten/innen, die sich im sportlichen Wettkampf mit Niederlagen und Rückschlägen auseinandersetzen müssen. Wenn der/die Trainer/in nur dann wertschätzt, wenn der Erfolg da ist, wird die Beziehung nicht lange halten. Gerade im Kinder- und Jugendbereich darf es niemals dazu kommen, dass nur erfolgreiche Kinder/Jugendliche die Wertschätzung des/der Trainer/in erfahren. Gerade dann, wenn das Kind/der Jugendliche seine Leistung im Wettkampf nicht umsetzen kann, brauchen sie die Unterstützung des/der Trainer/in.
Merkmal Ehrlichkeit/Geradlinigkeit/Verlässlichkeit: Natürlich gibt es auch im sportlichen Miteinander Regeln, an die sich alle zu halten haben. Der/die Trainer/in ist gut beraten, sich an Vereinbarungen zu halten. Wenn diese Regeln nur sporadisch oder eben nur für einige wenige gelten, dann ist das ein klassischer Vertrauensbruch, der die Beziehung nachhaltig schädigt. Vermeiden sollte der/die Trainer/in auch mit den Athleten über andere Athleten zu sprechen. Auch das ist Gift für die Beziehung.
Merkmal Kompetenz: Der/die Trainer/in muss bei seinen Athleten auch als kompetent rüberkommen. Wenn er/sie nicht imstande ist diesen Eindruck zu erwecken (weil die Rückmeldungen falsch oder lückenhaft sind, weil die Trainingseinheiten nicht nachvollziehbar oder langweilig sind oder weil der/die Trainer/in keine Visionen als Führungskompetenzen besitzt, dann leidet auch so die Beziehung.
Die/der gute Trainer/in weiß, dass der Erfolg immer eine Folge von Vertrauen und Glaube ist.