Wenn Athleten sich verletzen, dann ist das oft ein sehr belastender Einschnitt in ihrem Sportlerleben. Von einem Moment auf den anderen wird ein Leistungswachstumsprozess unterbrochen, plötzlich tauchen Fragezeichen auf, auf die noch keine Antwort gegeben werden kann.
- Lässt sich körperlich alles wieder so herstellen wie vorher?
- Kann ich den vorherigen Leistungsstand wieder erreichen?
- Verliere ich den Anschluss?
Bei jugendlichen Athleten, die sich in einer heiklen Phase ihrer Sportkarriere befinden, kann eine Verletzung dann auch schnell zum Karriereende führen.
Viele Athleten, Trainer, Betreuer, aber auch Sportärzte unterschätzen die psychologischen Folgen einer Verletzung und fixieren sich zu oft einzig und allein auf die körperliche Genesung. Das ist ein Fehler, denn der Athlet ist nicht nur körperlich eingeschränkt oder zu Schaden gekommen, seine Psyche ist genauso betroffen.
Es entstehen Ängste und Befürchtungen, die sich auch dann noch einschränkend bemerkbar machen können, wenn der Körper schon lange wieder hergestellt ist. Auch die motorischen Abläufe können dadurch betroffen sein, denn das sog. „Schonverhalten“, das ja auch gesund ist, wenn es zeitlich begrenzt und in seiner Ausprägung verhältnismäßig ist, kann den/die Athleten/in schwer belasten und eine Formsteigerung verhindern. Wenn dann in Folge die Zuversicht verloren geht, ist es für den/die Athleten/in sehr schwer wieder den Anschluss zu finden.
Der Mensch ist nicht nur Körper, er ist eben auch immer ein denkendes und fühlendes Wesen. Letztendlich sind beide Teile nicht zu trennen.
Der verletzte Athlet sollte sich dessen bewusst sein und einer psychologischen Unterstützung in dieser Verletzungsphase positiv gegenüber eingestellt sein.
Körperlich und psychisch gesund werden!