Menschen lassen sich im Allgemeinen sehr gerne helfen, wenn es darum geht, medizinische Störungen zu diagnostizieren und zu behandeln, oder wenn es um Rechtsberatung geht, oder um eine fachliche Beratung in Zusammenhang mit Investitionen oder Bauvorhaben. Und das ist gut so, denn natürlich haben Menschen, die sich mit einem Thema schon länger beschäftigen, sich in einer Materie weiterbilden ließen, einen besseren und gültigeren Einblick in einen Fachbereich und können besser beraten und helfen.
Interessanterweise ist der psychologische Bereich auch heute noch, nachdem viele Jahre Aufklärungsarbeit geleistet wurde, davon ausgenommen. Viele Menschen, besonders Männer, tun sich sehr schwer, psychologische Hilfe zu holen. Dabei ist es einfach nur selbstverständlich, dass es im Laufe jedes Menschen im Leben immer wieder sehr schwierige Situationen gibt, bei denen alle Menschen jemanden brauchen, um sich eine andere, hilfreichere Sichtweise einzuholen.
Aber woher kommt diese Schwierigkeit sich psychologisch helfen zu lassen?
Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. Zum einen leben wir ein einer Gesellschaft, die seit fast hundert Jahren vor allem auf dem Leistungsprinzip beruht. Die Verantwortung dafür, ob wir es „im Leben zu etwas bringen“, liegt heute ganz beim Individuum. Scheitern wird als Schwäche angesehen und stigmatisiert. Leider gilt das bis heute (wenn auch weniger als noch vor einigen Jahren) in der westlichen Welt auch für den psychologischen Bereich, wo „ein starker Mensch“ mit den Lebensereignissen oder mangelnden Lebenskompetenzen alleine fertig werden sollte.
Zum anderen wird unser „Orientierungssystem“ von potenten Abwehrmechanismen geschützt, neue Einstellungen/Haltungen werden abgewehrt (Reaktanz). Diese sehr natürliche, menschliche Reaktion erscheint proportional zur Verlust- und Kontrollangst.
Was kann jeder von uns tun, um Menschen in Not zu helfen?
Wenn wir sehen, dass ein Mensch Hilfe braucht, versuchen wir meist mit gut gemeinten Ratschlägen zu helfen, die leider öfters als Vorwürfe verstanden werden. Das hilft manchmal nicht wirklich weiter, auch weil die Hilfe von nahestehenden Menschen kaum akzeptiert wird. Eine Alternative dazu, ist die Position des/r Zuhörers/in einzunehmen, was zugegebenermaßen nicht ganz leicht ist.
Professionelle Anlaufstellen!
Niemand sollte sich davor scheuen, auch frühzeitig professionelle Beratungsstellen aufzusuchen. Deshalb gibt es sie ja. Unter dieser Internetadresse sind Anlaufstellen mit Kontaktmöglichkeiten aufgelistet: https://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/didaktik-beratung/downloads/Beratungsangebote-Suedtirol_akt.pdf
Zum Nachlesen ist diese Seite auch sehr informativ: https://www.santepsy.ch/de/seiten/sich-helfen-lassen-131
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