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Placebo und Nocebo im Leistungssport

Placebo - Nocebo

Erwartungen sind hoch wirksam!

Unter dem sog. „Placebo-Effekt“ versteht man die Verbesserung eines Zustands, obwohl die verabreichte Substanz oder Intervention keine pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffe enthält.  Der Nocebo-Effekt hingegen ist das Gegenstück dazu. Hierbei verschlechtert sich der Zustand eines Athleten, weil er an die negativen Effekte einer harmlosen Substanz oder Situation glaubt. Zum Beispiel könnte ein Athlet, dem gesagt wird, dass eine bestimmte Nahrungsergänzungsmittel potenziell Nebenwirkungen wie Müdigkeit hervorruft, genau diese Symptome verspüren, obwohl die Substanz eigentlich keine solche Wirkung hat.

Placebo-Effekte im Sport

Viele Athleten*innen nehmen vor ihren Wettkämpfen in klar getimten Abständen nur ganz bestimmte Stoffe oder Mahlzeiten zu sich. Dabei haben diese Stoffe oder Mahlzeiten nicht immer einen nachweisbaren objektiven Effekt, es ist vielmehr die positive, subjektive Erwartungshaltung.

Eine Studie zeigte, dass Athleten, die glaubten, ein leistungsförderndes Mittel eingenommen zu haben, tatsächlich besser abschnitten als jene, die wussten, dass sie ein Placebo erhielten. Der psychologische Boost, der durch den Glauben an eine gesteigerte Leistungsfähigkeit entsteht, führt dazu, dass der Athlet seine Anstrengungen erhöht, sich dadurch sicherer und fokussierter fühlt und schlussendlich bessere Ergebnisse erzielt.

Nocebo-Effekte und ihre Gefahren

Der gegenteilige Effekt (Nocebo oder negative Erwartungshaltung) kann sich als gravierende Störung im Wettkampf erweisen. Die Angst, eine „falsche“ Mahlzeit oder ein „falsches“ Nahrungsergänzungsmittel eingenommen zu haben, macht unsicher und stört die Konzentration. Die psychologischen Konsequenzen können dann auch Unwohlsein, Schmerzen, Magenkrämpfe, Müdigkeit oder andere psychovegetative Symptome auslösen.

Der Einfluss der Erwartungshaltung

Sowohl Placebo- als auch Nocebo-Effekte verdeutlichen die Macht von Erwartungshaltungen im Sport, aber auch im Leben von uns allen. Jeder von uns kennt solche Effekte, die eines ganz klar beweisen. Es ist die Verbindung von Vorstellungen, Denken, Fühlen und dem Körper. Die Forschung dazu hat gerade erst angefangen, die bisherigen Studien belegen aber in eindrücklicher Weise, dass Erwartungen, sind sie negativ oder auch positiv, einen nachhaltigen Einfluss auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden haben. 

Schlussfolgerung

Der Placebo- und Nocebo-Effekt im Wettkampfsport zeigt, wie stark psychische und physische Leistung miteinander verwoben sind. Das Erkennen negativer Glaubenssätze kann Athleten*innen und allen dabei helfen, die ihr Handeln bzw. ihre körperliche Verfassung in eine positive Richtung entwickeln wollen.

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