Im Wettkampfsport entstehen Stresssituationen recht schnell immer dann, wenn Ergebnisdruck in der Folge von äußerem oder inneren Druck entsteht. Nicht selten schlittern Athleten/innen in ein „Panikverhalten“ und dies führt wiederum zu mentalen und körperlichen Verhaltensreaktionen, die automatisierte Bewegungsabläufe stören oder ganz verhindern, ähnlich einem Blackout in Prüfungssituationen. Dazu können sich psychovegetative Symptomatiken gesellen, wie z.B. Schlafstörungen, Erschöpfungszustände oder Kopf- bzw. Bauchschmerzen. Wie durch die Psychoneuroimmunologie hinlänglich nachgewiesen, machen länger anhaltende Ängste zudem empfänglicher für Infektionskrankheiten.
Was kann in solchen Situationen helfen, was kann getan werden?
Zunächst ist es wichtig, die Gedanken und Erwartungen des/r Athleten/in zu erkennen, welche die Angst bzw. Panik auslösen. Im Profisport sind das nicht selten reale Existenzängste, denn wer länger die Leistungserwartungen des Verbandes bzw. Sponsors nicht erfüllt, muss auch wirklich mit schmerzhaften Abstufungen oder sogar mit einem Rausschmiss rechnen. Im Kinder- und Jugendsport sind Ängste breiter gefächert, die Auswirkungen sind mitunter aber sogar gravierender.
Wenn die Auslöser von Angst erkannt sind, kann daran gearbeitet werden, diesen den Schrecken zu nehmen. Im Rahmen des sog. realistischen Denkens kann nun eine kognitive Umstrukturierung (Neuorientierung) beginnen. Diese braucht in erster Linie Zeit, denn auch Denkgewohnheiten sind automatisiert und wie jede andere Gewohnheit fest im Verhaltensrepertoire einer Person verankert. Zum anderen muss die Strategie an die Person angepasst werden, was so viel bedeutet, dass z.B. Kinder andere Zugänge zu Wahrnehmungsprozessen brauchen als Erwachsene.
Mit der RET-Methode von Albert Ellis, sie zählt zu den kognitiven Verhaltenstherapien, werden irrationale Denkmuster erkannt und durch neue Wahrnehmungsperspektiven ersetzt. Bei dieser Methode lernt der Übende in fünf Schritten seinen Fokus auf Inhalte zu richten, die ihn letztendlich zu mehr Selbstvertrauen und Zuversicht führen.
Zum Abschluss noch ein Tipp zu dieser nicht leichten „Coronazeit“, in der leider viel Verunsicherung und in der Folge Angst und Panik herrscht. Und das ist alles andere als gut, denn das, was wir jetzt brauchen, ist ein funktionierendes Immunsystem. Ein durch Angst und Stress dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel unterdrückt unsere Abwehr nachweislich. Wer also seiner Gesundheit was Gutes tun will, sollte sich von nichts und niemand in Panik treiben lassen. Ein gesunder (gelassener) Hausverstand und Vorsicht für sich und andere ist das Gebot der Stunde.
In der Ruhe liegt die Kraft!
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