Alle vier Jahre finden sie statt, die Spiele, die den Höhepunkt so vieler Sportlerkarrieren markieren. Und die Helden der Nationen trainieren hart und unerlässlich 4 Jahre auf diesen einen Tag hin, an dem sich ihr Traum (Olympia-Gold – Olympiamedaille) erfüllen soll. Ganz oben zu stehen auf dem Treppchen, das die Welt bedeutet, das ist der Traum vieler Athleten, die dafür unglaubliche Strapazen und Mühen auf sich nehmen.
Für viele Athleten*innen wird dieser so heiß herbeigesehnte Tag aber gar nicht so selten zum Alptraum. Wenn genau an diesem Tag, an diesem Wettkampfort und zu dieser Tageszeit die „Nerven“ versagen und die sonst guten Trainingsleistungen nicht abrufbar sind, dann bricht schon mal die Welt für Sportler*innen und Trainer*innen zusammen.
Genau aus diesem Grunde vertrauen heute Spitzensportler*innen und Trainer*innen immer öfter auch dem Mentalen Training. Es geht um den Aufbau einer positiven Selbstwahrnehmung, um Emotionskontrolle, Motivations- und Konzentrationsstabilität in hoch stressinduzierten Situationen. Es geht um die Veränderung der Eigen- und Fremdwahrnehmung in der Vorstart- und Wettkampfphase, das ist das Hauptziel des Mentaltrainings. Dazu wird mit dem/der Athleten*in auf verschiedenen Ebenen und mit verschiedenen Techniken gearbeitet. Wichtig zu erwähnen ist, dass nicht jede Technik für jede/n Athleten*in passt. Deshalb ist eine eingehende Anamnese zunächst der Ausgangspunkt für die Erarbeitung eines mentalen Trainingsprogrammes.
In einem ersten Schritt geht es um grundlegende Vorstellungen zur eigenen Leistungsfähigkeit. Wir alle, nicht nur Spitzensportler, haben diese (oft auch unbewussten) Haltungen verinnerlicht, die uns entweder sagen, dass wir ein Ziel erreichen können oder eben nicht. Wenn Spitzensportler im Wettkampfgeschehen glauben, dass es andere besser können oder dass es wohl an diesem Tag nicht zum Sieg reichen kann, dann haben sie eigentliche schon verloren. Ein sehr menschlicher Abwehrmechanismus „die sich selbst erfüllende Prophezeiung“ sorgt dafür, dass sich unsere Vorstellungen erfüllen und wir mit uns selber im Reinen bleiben.
Um solchen negativen Selbstbeurteilungen den Wind aus den Segeln zu nehmen, gilt es die Stärken des/r Athleten*in ausfindig zu machen, an die schon geglaubt wird. Darauf aufbauend wird eine mit einem „Anker-Wort“ strukturierte Visualisierung (innerer Film) mit dem/der Athleten*in erarbeitet, die negativen Erwartungsdruck verhindert, indem innere und äußere Störungen ganz ausgeblendet oder stark reduziert werden und der Glaube an die eigenen Möglichkeiten im Wettkampfgeschehen standhaft bleibt.
Bleibt noch zu sagen, dass der Weg zur Mentalen Stärke in Stresssituationen immer auch Zeit und Training braucht.
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