Mindsets bauen!
Unter „Mindset“ versteht man die Haltung/Einstellung, mit der man Situationen begegnet. Menschen haben in jeder Situation immer irgendein Mindset, meistens sind sie aber nicht bewusst. Oft nehmen wir erst im Nachhinein wahr, wie wir in den vorherigen Situationen gedacht/gefühlt haben.
So können wir Situationen mit Überzeugung oder Zweifel begegnen, Angst oder Mut, Aggressivität oder Passivität/Zurückhaltung, Leidenschaft oder Gleichgültigkeit, Erwartungen oder ohne Erwartungen, Risikobereitschaft oder Sicherheitsdenken, Motivation oder Demotivation usw.
Unterschiedliche Mindsets
Grundsätzlich unterscheidet man Mindsets, die überdauernd bei einer Person anzutreffen sind und deshalb auch als Persönlichkeitsmerkmale oder Charaktereigenschaften bezeichnet werden und situationsgebundenen Mindsets, die nur in ganz bestimmten Situationen wirken.
Des Weiteren kann man die genannten Mindsets in „Fixed Mindsets“ und „Growth Mindsets“ unterteilen. Während Fixed Mindsets kaum Veränderung zulassen (z.B. Ich bin in Handarbeit total ungeschickt) sind Growth Mindsets offen und daher auf Veränderungsmöglichkeiten ausgerichtet. (z.B. Ich kann mich handwerklich verbessern).
Entstehung von Mindsets
Grundsätzliche (überdauernde) Persönlichkeitsmerkmale sind meist im Kindesalter entstanden und sind der Ausgangspunkt für Interpretationen, Verhaltensweisen, Gedanken und Gefühle. Wenn Menschen sich weiterentwickeln wollen, weil sich der Erfolg und das psychische Gleichgewicht nicht in zufriedenstellendem Maße einstellt, dann müssen überdauernde Charaktereigenschaften mit lebensfreundlichen bzw. erfolgreicheren Mindsets erweitert/ersetzt werden. Da Menschen über viele Abwehrmechanismen verfügen, die das „Basisprogramm“ auf verschiedenste Weise (meist unbewusst) extrem erfolgreich schützen, ist eine Veränderung oft nur mit professioneller Hilfe möglich.
Mindsets müsssen individuell ausgerichtet sein.
Situationsspezifische Mindsets sind für alle aber mindestens genauso wichtig. Wettkämpfe, diverse Führungsleistungen, Prüfungssituationen usw. sind durchdrungen von Details, welche Leistungen stören oder aber auch fördern können. Ein Beispiel: Ein jugendlicher Biathlet fühlt sich durch die Anwesenheit seiner Eltern bei Wettkämpfen gestört, ein Abwehrmechanismus sorgt aber dafür, dass er sich das nicht eingestehen kann. Die Störung wird so nicht bewusst erkannt und kann sich so negativ auf die Leistungserbringung auswirken.
Eine genaue und vor allem ehrliche Leistungsanalyse ist unumgänglich, wenn die mentale Grundlage der Bestleistung weiterentwickelt werden soll. Da jede Situation aber immer auch neu ist, gibt es nicht immer das perfekte Mindset, sondern das bestmögliche. Um dem gerecht zu werden, sollte der Menschen, der eine Leistung zu erbringen hat, nicht nur einen technisch/taktischen Plan im Kopf haben, sondern immer auch einen mentalen.